Amtliche Meldung

VG Vordereifel/Kehrig: Holzlose für Brennholz

Liebe Kehriger.

Viele von Euch warten schon lange auf Brennholz. Die Ortsgemeinde hätte gerne längst Holzlose zur Verfügung gestellt.
Dies stellt sich leider immer schwieriger dar. Grundsätzlich ist dies Aufgabe des Forstamtes. Waldarbeiter oder Firmen die das Holz einschlagen fehlen, der Borkenkäfer ist nach wie vor eine große Plage. Wir befinden uns im ständigen Austausch mit der Försterin.

Geplant ist, spätestens im Frühjahr 2023 Holzlose zur Verfügung zu stellen. Alle Werber sind notiert und sollen berücksichtigt werden. Tatsache ist aber bereits jetzt, dass maximal 5 Meter pro Werber zugesprochen werden können.

Einen Brief unserer Revierförsterin, Frau Elke Schmidt-Ebi, veröffentliche ich nun zum besseren Verständnis unserer Lage.

Stefan Ostrominski – Ortsbürgermeister
Sprechstunde – Mittwochs von 17-18 Uhr im Bürgerhaus

——————————————————————————————

Klimawandel und Brennholz
Der Klimawandel ist auch bei uns angekommen. Dies ist uns allen bewusst. Wir können jedoch nicht immer die Tragweite der Veränderungen abschätzen, die sich oft auch auf alltägliche Situationen erstreckt.
Unsere Wälder leiden an der Erwärmung, es gibt weniger Niederschlag und Baumarten, die diesen Mangel nur schwer kompensieren können, sterben zunehmend ab. Wir Forstleute versuchen mit einer Vielzahl von Aktionen diesem Trockenstress entgegenzuwirken. Es werden Baumarten angepflanzt, die sich in niederschlagsarmen Regionen bewährt haben. Junge Anpflanzungen werden nur soweit freigemäht, dass die kleinen Bäumchen nicht Sonnenbrand erleiden. Maßnahmen zum Wasserrückhalt im Wald werden umgesetzt.
Zu diesen Maßnahmen gehört auch, alte Laubholzbestände möglichst nicht oder nur sehr behutsam zu durchforsten. Es werden bewusst nur wenige Bäume entnommen, um das Kronendach nicht zu sehr aufzulichten. Damit soll vermieden werden, dass Licht und Wärme die Waldbestände aufheizen, die Bäume zusätzlichem Stress ausgesetzt werden und es zu einer weiteren Austrocknung der Böden kommt. Gerade unsere heimische Buche reagiert auf die gestiegenen Temperaturen sehr empfindlich und man kann überall geschwächte und absterbende Bäume finden.
Weniger Holzeinschlag zum Wohle des Waldes bedeutet aber auch, dass weniger Brennholz für die Bürger zur Verfügung steht. Die Maßgaben der naturnahen Waldbewirtschaftung sowie die Kriterien der Nachhaltigkeit werden wir auch weiterhin einhalten. Daher bitten wir Sie um Verständnis, dass zum Erhalt unserer heimischen Wälder nicht unbegrenzt Brennholz bereitgestellt werden kann.

 

[Foto von Sebastian Pociecha von Pexels]

 

Der Beitrag steht unter Einhaltung der Bildrechte von Dritten zur freien Verfügung.